CV série S - CFL série 350

Bekanntlich wurde die Vizinalbahnlinie "B" Luxemburg - Echternach, im Volksmund "Charly" genannt, mit vier Lokomotiven des Typs "Mallet" betrieben.


Le premier train du chemin de fer vicinal Luxembourg-Echternach traversant l'avenue de l'Arsenal à Luxembourg-ville / Einweihungszug der Vizinalbahnlinie "B" Luxemburg - Echternach in Arsenal Avenue in Luxemburg-Stadt

Diese Lokomotiven wurden von der Betreibergesellschaft "Luxemburger Sekundärbahnen" abwechselnd mit den LSB-Loks auch auf der Linie Luxemburg - Remich eingesetzt, dies in erhöhtem Masse durch den stark angestiegenen Verkehr im ersten Weltkrieg. Eine der Malletloks hatte 1917 in Hesperingen einen schweren Unfall, welcher eine länger dauernde Reparatur zur Folge hatte. Da der ohnehin schon zu knapp bemessene Fuhrpark nun total überfordert war und dadurch Züge ausfielen wurden dringend zusätzliche Loks benötigt Aber durch die Kriegslage waren weder neue noch gebrauchte Loks in den Nachbarländem zu finden.

Ein glücklicher Umstand brachte es nun mit sich, dass durch die Elektrifizierung bei der Rhätischen Bahn (RhB) Meterspurloks vom Typ "Mogul" (eine Laufachse und drei gekuppelte Treibachsen) frei wurden. Fünf dieser Maschinen (Nr. 1 - 5) waren 1889 von der (damaligen) Landquart - Davos - Bahn (LD) in Dienst gestellt worden; die LD ging 1895 in der RhB auf und ab 1896 wurden noch weitere 11 Maschinen, Nr. 6 - 16, dieses bewährten Typs erworben, welche sich aber von den vorhergehenden durch Detailänderungen, die das geübte Auge erkennt, deutlich unterscheiden. Drei Loks der Erstausführung kamen in der Folge nach Luxemburg zum "Charly", Nr. 3, "Davos", Nr. 4, "Flüela" und Nr. 5, "Engadin".


Photo No: 16 Locomotive 353 des CFL photographiée le 4.9.1950 par G.S. Hearse à Luxembourg-Gare. (Collection Jean Dahlem) Dans: EDF No 11

Der Verkauf und der Versand dieser Maschinen waren mit vielen Schwierigkeiten verbunden [1].

G. BRÜNGGER [2] schreibt: Der Verkauf erfolgte über die eidgenössische Kriegsverwaltung welche von der luxemburgischen Regierung pro Lok 2164 kg Buntmetall (Kupfer, Rotguss und Messing) im Gegenwert von ca. 30 000 Fr erhielt. Die Lok 5 ist am 6. 12. 1917 in Landquart auf einen Spezialwaggon der SBB verladen und nach Luxemburg spediert worden, mit der Lieferung der beiden anderen Loks wurde auf Anraten der Militärverwaltung zugewartet, bis die Kompensationsleistungen aus Luxemburg eingetroffen waren. Nach Eintreffen der Ware konnten die Lokomotiven Nr. 4 und 3 am 13. 7. 1918 und 5. 8. 1918 per Luxemburg versandt werden.

Somit hätte laut BRÜNGGER die Lok Nr. 5 höchstwahrscheinlich ihre Nummer behalten, die danach, als nächste eingetroffenen RhB-Lok, Nr. 4, jedoch in Luxemburg die Nr. 6 erhalten. Die zuletzt versandte Nr.3, welche erst im Frühjahr 1919 in Luxemburg eingesetzt wurde hätte aus ungeklärten Gründen ihre Ursprungsnummer behalten.

Die Maschinen wurden als Serie "S" geführt, trugen aber nur die Nummern 3, 5 und 6, im Gegensatz zu den Malletloks 1 - 4, welche, zusätzlich zur Nummer, den Buchstaben "B" für die Linienbezeichnung der Vizinalbahn Luxemburg - Echternach trugen.

Nach dem Kriege wurden aus den S 3, S 5 und S 6 die CFL 351, 352 und 353, welche 1954-55 ausgemustert wurden. Gute Photos aus der CFL-Zeit sind in Menge erhalten und veröffentlicht worden; aus der Vorkriegszeit sind Photos mit erkennbaren Nummern äusserst selten. Das einzige dem Verfasser bekannte Bild der Lok 3 wurde kürzlich in einer Jubiläumsschrift [3] veröffentlicht, betitelt mit "Rangierlok und Bahnhofspersonal, 1920" - woraus man schliessen kann, dass die Herausgeber (immerhin Eisenbahner) die Maschine nicht als Schmalspurlok erkannt hatten!

Die Luxemburger Vereinigung der Eisenbahnfreunde A.L.A.C.F., 1973 gegründet hat zum Andenken an die einzige luxemburgische Schmalspurlokserie mit Vorlaufachse eine Pin's von ausgezeichneter Qualität herausgebracht. Die Lok ist von der rechten Seite im Profil dargestellt und wichtige Merkmale wie z.B. der eher seltene Aussenrahmen sind deutlich zu erkennen.

Somit hat diese Pin's nicht nur Sammlerwert, sondern für den Kenner daneben einen dokumentarischen Wert, auch weil mit Absicht die Nr. 6 gewählt wurde und es sich dabei ursprünglich um eine Lok der Serie 1 - 5 der Landquart - Davos - Bahn handelt. (Diese Tatsache müsste die Pin's auch für Schweizer Sammler interessant machen). Die Lok Nr. 1 dieser Serie ist übrigens in der Schweiz in gutem Zustand betriebsfähig erhalten.

Jean Dahlem

Einige technische Daten der Ursprungsausführung:

 Bauart  1' Cn2t
 Länge über Puffer  7 950 mm
 Treibraddurchmesser  1 050 mm
 Laufraddurchmesser  700 mm
 Zylinderdurchmesser  340 mm
 Kolbenhub  500 mm
 Dampfdruck  12 bar
 Heizfläche 62 qm
 Rostfläche  0,8 qm
 Wasservorrat  2,6 m3
 Kohlevorrat  0,9 t
 Gesamtgewicht der Lok  
 - leer  23,5 t
 - dienstbereit  30,2 t
 Reibungsgewicht  25,7 t
 Höchstgeschwindigkeit  45 km/h
 Neupreis pro Lok (SFr.)  60 000.-

[1] Ed. Federmeyer: Schmalspurbahnen in Luxemburg, Bd. 2, Luxemburg.
[2] Gian Brüngger: Die Lok G3 1 - 5 der LD, EDF 10 und 11 Luxembourg 1993/94.
[3] F.N.C.T.T.F.E.L., Association Kleinbettingen - Mamer, 75e anniversaire.

 

 

Liens / Links
Narrow Gauge Railways / Les chemins de fer à voie étroite au Luxembourg / Schmalspurbahnen

Chemins de Fer Lankelz a.s.b.l. à Esch/Alzette (Gauge / écartement / Spurweite 7-1/4")

 

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