Ligne de Luxembourg-Remich. - Chemins de fer à voie étroite. A l'occasion de la foire et de la braderie à Luxembourg, un train spécial sera mis en vigueur entre Luxembourg et Alzange, dimanche, le 2, lundi, le 3 et dimanche, le 9 sept. 1934, avec l’horaire suivant:

Luxembourg départ: 1.05 heures
Bonnevoie 1.08 heures
Hohwald 1.12 heures
Moulin Wolff 1.16 heures
Hespérange 1.18 heures
Alzange arrivée : 1.22 heures


En outre le train No 31 de l’horaire en vigueur circulera lundi, le 3 septembre entre Luxembourg et Remich:

Luxembourg départ: 21.50 heures
Remich arrivée: 23.13 heures
(Arrêt à toutes les stations et haltes).

Les trains No 31a et 34 qui circulaient durant la saison estivale lors des représentations à Mondorf-les-Bains seront supprimés les mercredis, à partir du 1er septembre. (Communiqué). (LIL: 1.9.1934)

Den Lokomotivführer trifft keine Schuld. Armselige Verkehrsverhältnisse für Fußgänger auf Hohwald. Mangelhafte Beleuchtung der "Jangli"-Lokomotiven.

Hohwald, ein Vorort der Hauptstadt Luxemburg, ist in letzter Zeit zu einer traurigen Berühmtheit gelangt. Einige ernste Auto- und Verkehrsunfälle auf dieser Hauptader des Fremdenverkehrs, eine bis heute leider noch ungeklärte Raubüberfallaffäre, ein Neubaueinsturz, bei welchem ein Arbeiter tot liegen blieb und in der verflossenen Sonntagnacht ein furchtbarer Eisenbahnunfall, dem ein Menschenleben zum Opfer fiel. Wie wir bereits in unserer gestrigen Ausgabe meldeten, handelte sich um den 34jährigen schwerhörigen Steinbrucharbeiter Nik. Kirsch, gebürtig und wohnhaft in Hesperingen, der vom “Jangli" überfahren und zur Stelle getötet wurde.

Wie sich dieses furchtbare Unglück zutrug, ist im Schoße der Nacht verborgen, und es dürfte weder dem Untersuchungsgericht noch den Experten gelingen, den genauen Hergang festzustellen. Kirsch, der seit einiger Zeit in den Steinbrüchen Kugener beschäftigt war, und in der dortigen Kantine wohnte, suchte am Sonntag vormittag seinen Schwager Mathias Rischard in Hesperingen auf. Nach dem Mittagessen entfernte sich Kirsch, um sich, wie er vorgab, erst zu einer Kegelpartie, dann auf die Schobermesse zu begeben. Er suchte verschiedene Gasthäuser auf und erreichte endlich mit einem Bekannten die Schobermesse, wo er sein Glück bei einer Bude versuchte und einen kleinen, ausgestopften Hund gewann. Nach einiger Zeit nahm sein Begleiter eine Taxe, um nach Hause zu fahren, und lud ihn zur Mitfahrt ein. Aber Kirsch schlug ab und zog es vor, den Heimweg zu Fuß zurückzulegen. Unter dem Arm trug er den kleinen, ausgestopften Hund …

Kurz vor 10 Uhr sah ihn der Eisenbahner Louis Krecké aus Bonneweg, der sich mit seiner Gattin auf dem Heimweg befand, wie er sich an der Kreuzung Diedenhofenerstraße-Rennbahnstraße eine Zigarette anzündete und dann weiterging. Darnach sah ihn kein Mensch lebend wieder.

Um 4 Uhr gestern früh passierte der in Alzingen wohnhafte Lokomotivführer Jean Klein mit seinem Fahrrad auf Hohwald. Es fiel ihm auf, daß unterhalb der Haltestelle auf einer Strecke von etwa 75 Metern unförmige Klumpen am Bahngeleise entlang umher lagen. Er stieg ab und stellte mit Entsetzen fest, daß es abgerissene Gliedmassen eines furchtbar verstümmelten Menschen waren.

Er radelte nach der Gendarmeriewache am Bahnhof und erstattete hier Bericht. Die sofort alarmierte Hauptwache in den Freiwilligen-Kasernen entsandte einige Gendarmen nach der Unglücksstelle, die dafür sorgten, daß die nachfolgenden Züge möglichst vorsichtig über die mit Fleischfetzen und Gliedmassen gekennzeichnete Stelle fuhren. Das Untersuchungsgericht traf gegen 11 Uhr ein. Der phototechnische Dienst und die Experten walteten ihres Amtes, sodaß gegen 11h30 ein Mann eine Schaufel nehmen konnte, und die Überreste eines Menschen buchstäblich in einen bereitstehenden Sarg schaufeln konnte.

Fahrplangemäß verließ der Zug Luxemburg - Mondorf am Sonntag abend den Sekundär-Bahnhof im Bahnhofsviertel zu Luxemburg um 10.08 Uhr. Dieser Zug bestand aus der Lokomotive Nr. 15 (32 Tonnen) und drei Wagen. Um 10h30 (½ 11 Uhr) lief ein Zug Mondorf - Luxemburg mit Verspätung ein. und es bildet sich die Frage, welcher von beiden Zügen den Unglücklichen überfahren hatte. Man stellte an dem ersten Zuge fest, daß die Lokomotive Blutspritzer aufwies, und stieß unter einem Wagen auf ganze Körperteile des Toten. Ein Verhör der beiden Lokomotivführer ergab, daß weder sie noch die Heizer etwas von dem Unglück gemerkt hatten.

Doch scheint es als sicher festzustehen, daß der Zug Luxemburg-Mondorf Kirsch erfaßte, als er auf Hohwald gegenüber der Konstruktionswerkstätte Mathias Reinert dicht am Geleise lag oder stand. Seine Mütze lag dort genau auf dem linken Geleise (Schienenband) und einige Meter oberhalb der Kleine, weiße Hund. (Der Kopf war ihm haargenau abgetrennt worden und lag in dichter Nähe.) Dieses Unglück dürfte jedenfalls der furchtbarste Fall in der Chronik des “Jangli" sein …

Kirsch, der ledig ist, wird uns als ein ruhiger und stiller Mensch geschildert, der die Einsamkeit liebte und seiner Arbeit ohne Versäumnis nachging. Er litt seit einiger Zeit stark an Schwerhörigkeit, was nicht wenig Zu dem bedauerlichen Unglück beigetragen haben mag.

Das Unglück selbst hatte eine große Menge Neugierige angelockt, die das brausende emsige Leben der hauptstädtischen Braderie verlassen hatten, und es vorzogen, hier ein winziges Bild vom Schicksal und Vergehen zu sehen. Viele ausländische Touristenwagen kamen vorbei, die befremdet auf das etwas ungewohnte Bild sahen.

Über die unter aller Nummer stehenden Verkehrsverhältnisse des Hohwald, und die einfach klassisch rückständige und ungenügende Beleuchtung des “Jangli" bleibt wohl nichts nachzutragen, Polemiken haben bisher nichts genützt und vielleicht werden sich die Verantwortlichen angesichts dieses Unglücks besinnen. (t: 4.9.1934)